Erhaltung

ÖPP A7 Ausbau: Gesamtinbetriebnahme des Tunnels Schnelsen

  • Fertigstellung des Hamburger ÖPP-Abschnittes

Die ÖPP-A7-Strecke in Hamburg ist fertiggestellt. Nach einer Bauzeit von 5 Jahren ist der Tunnel Hamburg-Schnelsen und der Hamburger ÖPP-Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck HH-Nordwest und der Anschlussstelle HH-Schnelsen-Nord heute im Rahmen einer Feierlichkeit übergeben worden. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und Digitale Infrastruktur, Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation in Hamburg sowie Dirk Brandenburger, Technischer Geschäftsführer der DEGES, und Rainer Goldmann, Geschäftsführer der Via Solutions Nord, einer gemeinschaftlichen Projektgesellschaft von HOCHTIEF PPP Solutions, Dutch Infrastructure Fund und KEMNA BAU Andreae, haben heute die Hamburger ÖPP-Strecke, für die Inbetriebnahme beider Richtungsfahrbahnen am 9.12., freigegeben.

Staatssekretär Enak Ferlemann: „Mit der Fertigstellung des Abschnittes Schnelsen wurde die ÖPP Maßnahme A7 vollendet. Hier zeigt sich, wie schnell ein Ausbau über 65 Kilometer Länge trotz aller baulichen und verkehrlichen Herausforderungen realisiert werden konnte. Ich danke an dieser Stelle der DEGES und der Projektgesellschaft Via Solutions Nord für die Umsetzung in kürzest möglicher Zeit und insbesondere den Mitarbeitern der Auftragnehmer, die hier diese neue leistungsfähige Autobahn in vielen Tag-, Nacht-, sowie Wochenendschichten errichtet haben. Der Ausbau hier zeigt einmal mehr, dass wir mit ÖPP Modellen schnell und effizient bauen können.“

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation: „In Hamburg sind Autobahnbau und Stadtentwicklung kein Widerspruch, sondern ergänzen sich. Eine Win-Win-Situation mit internationaler Strahlkraft. Die A7 hat nicht nur eine überregionale Bedeutung für Transitverkehre, sondern ist für die Stadt und Metropolregion Hamburg eine unerlässliche Verbindung. Mit dem Ausbau hier in Schnelsen haben die Anwohner nach Jahrzehnten des Wartens einen vollumfänglichen Lärmschutz erhalten. Das verbessert die Attraktivität des Stadtteils und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Ich danke dem Bund, der gemeinsam mit Hamburg viel Geld investiert hat, um eine sehr gute Lösung für die Verkehre der Zukunft und die Anwohner zu realisieren.“

Rainer Goldmann, Geschäftsführer der verantwortlichen Projektgesellschaft Via Solutions Nord: “Wir stehen vor einem ganz besonderen Tag. Zum einen wird am kommenden Montag durch die Verkehrsfreigabe der Hamburger Verkehr entlastet. Zum anderen markiert er einen Wendepunkt für die Schnelsener Anwohner, die mit dem Lärmschutzdeckel Schnelsen sowie den hergestellten Lärmschutzwänden und dem lärmmindernden Asphalt ein Stück mehr Lebensqualität genießen können. Unser besonderer Dank gilt allen Anwohnern und Autofahrern für die aufgebrachte Geduld während der Bauzeit. Aber auch der ausführenden Bau-ARGE bestehend aus HOCHTIEF Infrastructure, KEMNA und Tesch, die diese logistische und bauliche Meisterleistung vollbracht hat und allen anderen beteiligten Partnern möchten wir für die gute Zusammenarbeit danken.“

Die rund 60 km lange Ausbaustrecke der Autobahn A7 vom Autobahndreieck Bordesholm in Schleswig-Holstein bis zur Landesgrenze Hamburg wurde bereits zum Jahresende 2018 planmäßig fertiggestellt. Nun folgt auch der rund 5 Kilometer lange Hamburger Bauabschnitt inklusive des Lärmschutzdeckels in HH-Schnelsen. Zum Schutz der Anwohner wurden ca. 7,6 Kilometer Lärmschutzwände errichtet sowie rund 5 Kilometer lärmmindernder offenporiger Asphalt eingebaut. Für die Oströhre des Tunnels Schnelsen wurden 42 Deckenelemente und Seitenwände betoniert, um die Röhre auf einer Länge von 550 Metern fertigzustellen. Für die Arbeiten an dem Lärmschutzdeckel Schnelsen wurden insgesamt 33.000 m³ bzw. 5.000 LKW-Ladungen Beton verbaut (Ostseite: 12.000m³) sowie 5.000 Tonnen Stahl verlegt (Ostseite 2.000t).

Die Projektgesellschaft Via Solutions Nord wurde mit der Projektrealisierung im Jahr 2014 beauftragt. Die Erweiterung der A 7 startete im November 2014. Die Projektgesellschaft ist neben dem Bau auch für den Betrieb und die Erhaltung der Strecke bis 2044 verantwortlich. Der Ausbau wurde im Rahmen eines länderübergreifenden ÖPP-Projekts realisiert. Als Restleistung wird im zweiten Quartal 2020 noch unter Sperrung der Richtungsfahrbahn Süd im Bauabschnitt 7 offenporiger Asphalt (OPA) eingebaut. Lärmmindernder Asphalt, der in diesem Bereich als Lärmschutzmaßnahme erforderlich ist. Der Einbau kann aus Qualitätsgründen erst bei guten Witterungsbedingungen erfolgen. Dies ist insbesondere in Hinblick auf eine möglichst hohe Haltbarkeit des Asphalts und auf eine langanhaltende Lärmemissionsminderung wichtig. Ebenfalls als Restleistung wird die Oldesloer Straße auf Höhe der AS HH-Schnelsen-Nord bis zum Frühjahr 2020 fertiggestellt. Der Grund hierfür liegt in den starken verkehrlichen Abhängigkeiten der Anschlussstellen HH-Schnelsen und HH-Schnelsen-Nord und den dadurch eingeschränkten Sperr-Möglichkeiten. Um die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes während der Bauzeit aufrechterhalten zu können, wurden die Sperrungen zeitlich entzerrt.

Auf der freigegebenen Strecke in Hamburg soll zukünftig auf den neu hergestellten Fahrbahnbereichen eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h eingerichtet werden. Zunächst wird eine 2+2 Verkehrsführung eingerichtet, um die aus verkehrssicherheitstechnischen Gründen notwendigen vollautomatischen Mittelstreifenüberleitungssysteme (MÜLS) installieren zu können. Nach Fertigstellung der Arbeiten ab Mitte Januar wird dann die endgültige 3+3-Verkehrsführung umgesetzt.

In Fahrtrichtung Hannover wird ab dem Tunnel Schnelsen der rechte Fahrstreifen als frühzeitige Ausfädelungsspur für die Verkehre Richtung A 23 eingerichtet, die beiden verbleibenden Fahrstreifen führen die Verkehre Richtung Hannover. Diese Verkehrsführung ist der Tunnelbaustelle Stellingen geschuldet und bleibt bis zur Fertigstellung des Tunnels Stellingen bestehen.
Der Tunnel Schnelsen ist ab dem 9.12. wieder für Gefahrguttransporte befahrbar.

Auf dem Deckel wird aktuell seitens der Via Solutions Nord die Unterbodenschicht aufgebracht. Diese Arbeiten sollen im zweiten Quartal 2020 abgeschlossen werden. Das Bezirksamt Eimsbüttel wird danach den finalen Oberboden aufbringen und mit der Oberflächengestaltung des Schnelsener Deckels beginnen. Es werden Grünanlagen und Kleingärten entstehen

Finanzierung

Ministerpräsident Günther zur Freigabe der A 7: „Nach vier Jahren Bauzeit hat unser Land endlich wieder eine leistungsstarke Nord-Süd-Verkehrsachse“

Der Ausbau der Autobahn A 7 im Norden ist fertig: Nach einer Bauzeit von vier Jahren Bau rollt der Verkehr zwischen Hamburg und dem Autobahndreieck Bordesholm ab heute (18. Dezember) auf rund 60 Kilometern sechsstreifig. Zusammen mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, gaben Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, sein Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz,  Martin Huber von der Hamburger Verkehrsbehörde sowie DEGES-Chef Dirk Brandenburger  und Alexander Hofmann von der Projektgesellschaft Via Solution Nord (VSN) den letzten Streckenabschnitt frei.

Wie Ferlemann und Günther bei der feierlichen Freigabe in Höhe Kaltenkirchen vor rund 100 Gästen sagten, wurden zusätzlich zum Ausbau der Strecke in Schleswig-Holstein 63 Brückenbauwerke neu erstellt oder saniert. Zum Schutz der Anwohner seien zudem zwölf Kilometer Lärmschutzwände, und 15 Kilometer Lärmschutzwälle errichtet sowie sechs Kilometer lärmmindernder  Asphalt eingebaut worden. Für nachhaltigen Natur- und Umweltschutz wurden unter anderem zwei Grünbrücken sowie 500 Meter Fledermausüberflughilfen errichtet.

(©: Tim Hoppe/Hochtief)

„Das Warten hat nach der Rekord-Bauzeit von nur vier Jahren ein Ende: Mit der sechsspurig ausgebauten A 7 haben wir wieder eine leistungsfähige Verkehrsachse im Norden. Sie ist für Schleswig-Holstein, für unsere Menschen, die Unternehmen und für unsere Besucherinnen und Besucher von zentraler Bedeutung. Herzlichen Dank an alle Planer und an alle Mitarbeiter, die in den vergangenen vier Jahren jeden Tag – und oft nachts – unermüdlich gearbeitet haben, um dieses Mammutprojekt fertig zu stellen. Mein Dank gilt aber auch allen Anwohnern sowie den Autofahrern und der heimischen Wirtschaft für ihre Geduld“, sagte Ministerpräsident Günther.

Nach den Worten von Ferlemann ist Mobilität die zentrale Herausforderung der Zukunft: „Mit dem Ausbau der A 7 haben wir einen Meilenstein für die Mobilität in der Bundesrepublik erreicht. Ich beglückwünsche alle, die an diesem Projekt in Schleswig-Holstein mitgewirkt haben, zum erfolgreichen Abschluss“, so der Staatssekretär.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Buchholz erinnerte daran, dass die Freigabe nicht nur für Schleswig-Holstein, sondern für die Metropolregion insgesamt ein wichtiger Schritt sei: „Für die Wirtschaft bedeutet der Ausbau eine effizientere Verbindung und für den Tourismus eine erheblich bessere Erreichbarkeit des echten Nordens. Die Manager der Großbaustelle haben in den letzten Jahren unter anderem eindrucksvoll bewiesen, dass sich die zunächst umstrittene Verkehrsführung und Verkehrslenkung bewährt haben. Das war nur durch eine gute und schnelle Zusammenarbeit von Auftraggeber, Auftragnehmer und aller beteiligten Behörden möglich.“

Für das Bau-Konsortium VSN, an dem HOCHTIEF PPP Solutions, Dutch Infrastructure Fund und KEMNA BAU Andreae beteiligt sind, erklärte Aexander Hofmann:  „Heute ist ein ganz besonderer Tag für uns. Wir bedanken uns bei allen beteiligten Partnern für die gute Zusammenarbeit und bei den Anwohnern und Autofahrern für die aufgebrachte Geduld. Die ausführende Bau-Arbeitsgemeinschaft bestehend aus HOCHTIEF Infrastructure, KEMNA und Tesch hat eine hervorragende logistische und bauliche Leistung abgeliefert und dieses Projekt innerhalb kürzester Zeit fertiggestellt.”

Die Projektgesellschaft Via Solutions Nord war 2014 mit dem Projekt beauftragt worden und hatte im November desselben Jahres mit dem Bau begonnen. VSN ist neben dem Bau auch für den Betrieb und die Erhaltung der Strecke bis zum Jahr 2044 verantwortlich. Der Ausbau wurde im Rahmen eines länderübergreifenden Projekts in Öffentlich Privater Partnerschaft (ÖPP) realisiert.

Nach Angaben von VSN werden auf einem kurzen Teilstück im Bereich der Anschlussstelle Neumünster-Süd  in den kommenden Wochen noch Restleistungen erfolgen. Hier bleibt auf rund drei Kilometern eine eingeschränkte Verkehrsführung bestehen. Diese Engstelle soll noch vor dem Osterreiseverkehr 2019 beseitigt sein.

Zu den Restleistungen zählt unter anderem die noch ausstehende Errichtung von Verkehrszeichenbrücken, die aufgrund der Insolvenz einer Zulieferfirma nicht mehr bis zur Verkehrsfreigabe fertig gestellt werden konnten. Die Installation wird voraussichtlich bis zum Jahresende erfolgen. Bis der Fahnbahn-Belag eingefahren und damit ausreichend griffig ist, gilt auf der freigegebenen Strecke in Schleswig-Holstein eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 120 km/h.

Der südlichste Bauabschnitt von der Landesgrenze Schleswig-Holsteins und Hamburgs bis zum Autobahndreieck Hamburg-Nordwest inklusive des „Deckel Schnelsen“ wird bis Dezember 2019 von der VSN fertiggestellt.